Perform!

Teil #3 der choreographischen Serie BODIES OF CAPITALISM

Mit PERFORM blicken wir in den Mikrokosmos des Hochleistungssports, um unserer Faszination für Leistung nachzugehen. Was treibt uns an? Was motiviert uns dazu, am eigenen Selbst zu arbeiten? Wie viel sind wir bereit zu geben, um uns stetig zu verbessern? Und was bleibt nach dem Erfolg oder der Niederlage?

Inspiriert von Gesprächen mit Akteur*innen aus dem Hochleistungssport blicken wir zurück auf unsere eigenen Lebensrealitäten. In einem choreographischen Zusammenspiel von Tanz, Schlagzeug und live generierten Soundkulissen, mit found footage von Sportereignissen und poetischen Videobildern versuchen wir mit den Ambivalenzen des Leistungssystems umzugehen: Wir kriegen nie genug und wollen nicht mehr. Wir sind erschöpft und können nicht aufhören. Wir bewundern die kraftvollen, athletischen Körper und beklagen den Preis, den wir dafür zahlen.

Im Dialog miteinander widmen sich die Performerinnen dieser Ambivalenz: Weitermachen oder Aufhören? Sie begleiten einander, feuern sich gegenseitig an und geben sich den Staffelstab in die Hand. Sie versuchen widersprüchliche Perspektiven zusammenzubringen. Sie zelebrieren energetische Höhenflüge und geben sich ihren Ausstiegsfantasien hin. Auf der Bühne entspinnt sich ein emotionaler Rollercoaster von Körpern, die vom Fliegen träumen, von endlosen Zyklen aus Training und Wettkampf, Energie und Verschleiß – immer am Anschlag. „Das System sollte man nicht fragen, wenn man da heil rauskommen will.“

Presse

Der Weg einer Leistungssportlerin wird in der Arbeit ‚PERFORM!‘ von Antje Velsinger zum Oberthema des Körpers im Kapitalismus als Metapher für eine Leistungsgesellschaft, in der das Individuum für seinen Erfolg selbst verantwortlich gemacht wird. Leistung sei nur eine Frage des ernsthaften Wollens, so wird allerorten gepredigt. Wer es nicht schafft, hat nur nicht hart genug an sich gearbeitet. Wie die Kurven zwischen Training, Sieg, Niederlage in einem stetigen Auf und Ab taumeln, macht die Choreographin mit ihren beiden exzellenten Performerinnen deutlich nachfühlbar….(…) Eine in jeder Hinsicht interessante Arbeit, nicht nur im Hinblick auf den gut recherchierten Inhalt, das kontrastieren- de Zusammenspiel der beiden Akteurinnen, sondern auch auf die präzise ausgewählten Mittel der Bewegungen, der Bilder und der Musik, die insgesamt Denkräume außerhalb des Gesehenen aufmachten.

Birgit Schmalmack, hamburgtheater.de, 21.09.21

Trailer

Credits

Künstlerische Leitung & Choreographie: Antje Velsinger * Tanz: Anne-Mareike Hess * Schlagzeug: Eva Klesse * Bühne & Kostüm: Christin Vahl/ Valentina Primavera * Video: Ayla Pierrot Arendt * Sound: Julia Krause * Dramaturgie: Heike Bröckerhoff * Videoassistenz: Fancesca Bertin * Licht: Jan Widmer * Produktionsleitung: Angela Köneke * Foto: Imke Lass

Eine Produktion von Antje Velsinger in Koproduktion mit dem tanzhaus nrw Düsseldorf. Gefördert von: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien; Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW; NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste; Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien; gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln. Mit Unterstützung von: Lichthof Theater Hamburg, tanzfaktur Köln

Gefördert durch: